Sigri

Idylle und Natur

Sigri, ein gemütliches kleines Dorf, das durch die langgestreckte Insel Nissiópi fast völlig gegen das offene Meer abgeschirmt wird. Wer einen ruhigen, idyllischen Urlaubsort sucht, ist hier genau richtig. Das Dorf ist touristisch nicht überlaufen und drum herum ergibt sich ein Bild belassener Natur. Sigri bietet mehrere verschiedene und teilweise verlassene Strände, die einem an manchen Tagen sogar ganz alleine gehören. Wenn man von der Uferstraße ortseinwärts geht, gelangt man sogleich zur Platia, mit Blick auf die am Rande stehende Moschee aus dem Jahr 1870, die 1963 in eine Kirche umgewandelt wurde. Ihr gegenüber stehen noch die Ruinen eines ehemaligen türkischen Hamam. Die Straße ortseinwärts bietet neben gemütlichen gastronomischen Einrichtungen auch noch klassische Tavernen und kleine Supermärkte. Gleich dahinter befindet sich eine türkisch-genuesische Festung. Im Sommer finden hier auch Konzerte statt. Ein herrlichen Blick auf die beeindruckenden Sonnenuntergänge kann man von den Festungsmauern aus erleben mit unglaublicher Wasserspiegelung im Meer.

1994 wurde am oberen Dorfrand das Naturgeschichtliche Museum gebaut. Es bietet eine sehr modern gestaltete Ausstellung von versteinertem Holz, vulkanischem Gestein und Fossilienabdrücken. Zu jeder vollen Stunde findet auch eine Dia-Schau statt. Man erhält dort auch zahlreiche Bücher über Lesbos und die Produkte der Frauen-Kooperative von Mesótopos. Von der Terrasse des Museumscafés aus kann man den Blick über das Dorf auf das offene Meer genießen.

Der versteinerte Wald
Vor etwa 20 Mio. Jahren bedeckte dichter Wald den ganzen Westen von Lesbos. Hier wuchsen Mammutbäume, Kiefern, Palmen, Pappeln, Eichen, Ahorn, Platanen und Erlen, Zimt-, Kapern- und Lorbeersträucher. Dann vernichteten heftige Vulkanausbrüche dieses subtropische Paradies. Lavafluss und Ascheregen zerstörten die Wälder, in Folge heftiger Regenfälle bedeckten gewaltige Erdrutsche den Boden. Aus dem Boden austretende silikathaltige Thermalquellen durchtränkten das Erdreich, das Silikat füllte Molekül für Molekül in dem, was von der Pflanzenwelt übrig geblieben war. Dadurch blieben im Versteinerten Wald nicht nur einzelne Bäume fragmentarisch erhalten, sondern auch Früchte, Rinden, Wurzelknollen, Zweige und Blätter. Vor den Augen der Wissenschaftler präsentiert sich ein ganzes, 20 Mio. Jahre altes Öko-System.

Das ummauerte und für Besucher bestens erschlossene Gebiet des Lesvos Petrified Forest Park umschließt 286 ha dieses einst etwa 150000 ha großen Waldes. 49 Naturdenkmäler blieben hier erhalten. Der längste liegende Stamm misst 20 m, der höchste noch stehende immerhin 7 m. Beide sind Stämme von auch Mammutbäumen genannten Sequoias. Ihre einstige Originalhöhe schätzen Experten auf etwa 100 m. Informationen vermittelt das Naturhistorische Museum in Sigrí.